Ein brillantes, dynamisches Duo: Trompete und Orgel
CD-Kritik von Dennis E. Ferrara
Professor am Mott College Flint, Michigan
Kapitelmitglied der American Guild of Organists
Das Leipziger Label Rondeau Productions hat in diesem Jahr (2017) eines der spannendsten Alben mit Trompete und Orgel hervorgebracht.
Die neue Veröffentlichung präsentiert das Duo Toni Fehse (Trompete) und Jonas Wilfert (Orgel) mit ihrer ersten Aufnahme. Diese ist eine wirklich aufregende und äußerst Werk-programmatische Zusammenstellung von einzigartigen Transkriptionen für Trompete und Orgel.
Die schön arrangierten Kompositionen verschiedenster Originalbesetzungen passen perfekt zur Interpretation dieses dynamischen Duos.
Die Spielweise ist frisch und ausdrucksstark, voller Klangfarben und -nuancen mit einer geschmeidigen Balance zwischen den Instrumenten und einem wahren Gefühl für die Dramaturgie.
Die gewählte Orgel (Jehmlich, 1932, Dom St. Marien Wurzen) passt hervorragend zu diesem Repertoire. Sie stammt aus der deutsch-romantischen Orgelbautradition und vereint vollklingende Prinzipale und Mixturen, farbige Zungenstimmen und reizvoll intonierte Flötenregister. Der volle Plenumklang ist reichhaltig und aufregend.
Wilfert ist ein extrem sensibler Begleiter und seine Vielfältigkeit an klanglichen Kombinationen sorgt für ein sehr interessantes Hörerlebnis, um nur einen Punkt zu nennen. Seine Technik ist die eines Orgelvirtuosen.
Fehse ist ein hervorragender Musiker mit einem schönen Ton, toller Balance, Intonation und Technik.
Fehse und Wilfert spielen bereits seit 2009 als Trompete-Orgel-Duo zusammen- und das hört man. Die beiden Künstler musizieren nicht wie zwei, sondern ergeben eine musikalische Einheit.
Der exzellente Einführungstext von Wilfert ist hochinteressant und verleiht diesem Album ein feines musikwissenschaftliches Element.
Wärmste Empfehlung für jeden Organisten, Musiker und Musikliebhaber, der diesen seltenen Umgang mit einzigartigem romantischem Repertoire für Trompete und Orgel zu schätzen wissen könnte.